Als eine von zwei Freiwilligen aus Deutschland leistet Helen zur Zeit ihren Freiwilligendienst im Simply Smiles Kinderdorf in Oaxaca. Ende August 2023 ist sie in Mexiko angekommen, seit Anfang September arbeitet sie im Kinderdorf mit. Genau einen Monat nach ihrer Ankunft in Mexiko haben wir ein Gespräch mit ihr geführt.

Simply Smiles: Kannst du ganz kurz ein bisschen was von dir erzählen?
Helen: Mein Name ist Helen, ich komme aus Karlsruhe, bin aber in Berlin geboren und deswegen ist auch meine ganze Familie in Berlin. Ich habe zwei ältere Geschwister, bin also die jüngste im Bunde.
Ich verbringe gerne Zeit mit meinen Freunden und mit meiner Familie. Ich spiele auch Querflöte und bin musikalisch, und ich tanze auch total gerne. Ich habe mit vier oder jünger angefangen Ballett zu tanzen, was ich bis jetzt auch regelmäßig gemacht habe.
Simply Smiles: Was hat dich dazu inspiriert, ein Jahr lang ins Ausland zu gehen, um dort einen Freiwilligendienst zu leisten?
Helen: Also erstmal wusste ich, dass ich nicht direkt nach der Schule ins Studium oder in die Ausbildung gehen wollte. Und dann hat man natürlich mehrere Optionen, wie man ein Jahr gestalten will, und da hat mich der Freiwilligendienst am meisten angesprochen.
Ich hatte da das Gefühl, dass ich am meisten selbst etwas lernen würde, aber auch etwas Nützliches tun könnte. Deswegen war es mir wichtig ein Projekt bzw. eine Organisation zu finden, wo ich wusste, dass ich auch etwas bewirken würde.
Ich kannte auch ein paar Leute, die schon einen Freiwilligendienst gemacht hatten, und das hat mich dann zum Glück auch so gelenkt.
Ich reise auch total gerne und bin mit meiner Familie schon viel in Europa gereist. Ich mag es total, neue Kulturen kennenzulernen, und die Sprachen und Mexiko sind natürlich noch mal was ganz anderes als Europa!

Simply Smiles: Gestern haben wir uns darüber unterhalten, welche Prinzipien der Arbeit von Simply Smiles zugrunde liegen. Meine Frage an dich ist: gab es da irgendetwas, das für dich besonders bemerkenswert war?
Helen: Ich finde es schwer, da jetzt ein einziges rauszusuchen, aber was mir am meisten in Erinnerung geblieben ist, das ist der Grundsatz, dass man immer erklären sollte, warum man etwas tut. Ob das jetzt mit den Kindern ist oder mit den Menschen, die im Kinderdorf arbeiten, oder einfach generell, wenn man mit Leuten zu tun hat.
Mir ist auch schon öfters aufgefallen – jetzt nicht unbedingt in Mexiko, sondern einfach im Alltag in Deutschland – wenn jemand nicht erklärt warum etwas gemacht wird, dass dann Missverständnisse entstehen, und das kann dann auch zu Streit oder zu einer negativen Auseinandersetzung mit einer anderen Person führen. Deswegen finde ich das ein sehr wichtiges Prinzip.
Das andere war, dass die Bedürfnisse immer wichtiger sind als die Hindernisse. Wenn einem viele Steine in den Weg gelegt werden, dass man dann trotzdem am Ball bleibt, weil man weiss wie notwendig die Sache ist, die man sich vorgenommen hat. Das fand ich auch wichtig, dass man da nicht sofort aufgibt, nur weil einem etwas als schwierig erscheint.
Simply Smiles: Gibt es etwas, auf das du dich besonders freust in der Zeit, die hier in Mexiko vor dir liegt?
Helen: Es gibt total viele Sachen, auf die ich mich freue! An erster Stelle erstmal, dass ich irgendwann hoffentlich fließend Spanisch sprechen und besser mit den Leuten kommunizieren kann, und dass ich dadurch auch Menschen besser kennenlernen kann. Darauf freue ich mich.
Noch mehr mexikanisches Essen zu probieren – habe ich bis jetzt schon sehr viel, aber es gibt auch so viele Sachen, die ich noch nicht probiert habe!
Und auch generell einfach, noch ein bisschen mehr anzukommen, die Gegend, in der wir wohnen und unsere Nachbarn besser kennenzulernen, und hoffentlich auch, hier einen Freundeskreis zu haben.
Und ich hoffe auch, dass ich ein bisschen brauner werde. Weil im Moment bin ich doch noch sehr weiss! Ich hoffe, das ändert sich!