Als eine von zwei Freiwilligen aus Deutschland leistet Leni zur Zeit ihren Freiwilligendienst im Simply Smiles Kinderdorf in Oaxaca. Ende August 2023 ist sie in Mexiko angekommen, seit Anfang September arbeitet sie im Kinderdorf mit. Genau einen Monat nach ihrer Ankunft in Mexiko haben wir ein Gespräch mit ihr geführt.

Simply Smiles: Kannst du dich ganz kurz ein bisschen vorstellen?
Leni: Mein Name ist Leni, ich bin 2003 in Deutschland geboren, aber in Rumänien aufgewachsen, weil sich meine Eltern entschieden hatten, dort zu leben. Ich bin dort zur Schule gegangen, ich hatte dort meine Haustiere, meine Hobbys und Freunde. Mit der deutschen Kultur verbindet mich hauptsächlich meine Familie, die ich ein paar mal im Jahr besucht habe.
Simply Smiles: Was hat dich dazu bewegt, ein Jahr lang einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten?
Leni: Angefangen hat das ganze mit meinen Eltern, die vor ziemlich genau 23 Jahren einen Freiwilligendienst in Rumänien gemacht haben und dann auch dementsprechend dort geblieben sind. Das heißt, es hat sie ohne Frage sehr geprägt und mich dann dadurch auch. Ich wusste eigentlich schon immer, dass ich nach dem Abitur einen Freiwilligendienst machen möchte.
Zum FÖF bin ich gekommen, weil ich in Rumänien in der Nähe von zwei Einsatzstellen gelebt habe, wo FÖF-Freiwillige die letzten drei, vier Jahre aktiv waren. Da habe ich einfach gesehen, was für eine tolle Orga das ist und mich ziemlich schnell dazu entschieden, wenn ich ein freiwilliges Jahr mache, dass ich das bei denen mache.
Es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass da, wo sich deine Talente mit den Bedürfnissen der Welt kreuzen, da liegt deine Berufung. Dieses Jahr mache ich, um diesen Schnittpunkt zu finden, um zu sehen: wo kann ich das anwenden, was mir liegt, wo wird das gebraucht?
Und ja, vielleicht finde ich im Endeffekt raus: okay, das passt oder das passt nicht. Das ist so die persönliche Motivation dahinter, das freiwillige Jahr zu machen.

Simply Smiles: Wir haben uns gestern über die Grundlagen und die Prinzipien der Arbeit von Simply Smiles unterhalten. Meine Frage auch an dich ist: Gab es da für dich eine Sache, die in unserem Gespräch besonders hervorstand oder irgendetwas, das du bemerkenswert fandest?
Leni: Ich denke, alle zehn Prinzipien von Simply Smiles waren unglaublich einprägsam und wertvoll. Auch, um sich selbst noch mal klar zu werden und um sich über einiges Gedanken zu machen. Also finde ich die alle schon mal sehr gut!
Besonders prägnant war natürlich „always explain why“. Das ist ziemlich selbsterklärend.
Und das nächste wäre dann „Preserve and build dignity“, weil es noch mal deutlich macht, auf welchem Niveau Simply Smiles arbeitet und wie viel Wert Simply Smiles auf den Umgang legt – nicht nur auf die Aktion an sich, sondern auch darauf, wie etwas ausgeführt wird und wie kommt es an. Und ich denke, dieses Prinzip verdeutlicht das sehr gut.
Simply Smiles: Gibt es in der vor dir liegenden Zeit hier in Mexiko irgendetwas, auf das du dich ganz besonders freust?
Leni: Am meisten freue ich mich wahrscheinlich auf die Zeit, wo die Sprache keine Barriere mehr darstellen wird zwischen mir und den Kindern und Jugendlichen, mit denen ich hier arbeite oder auch mit den Mitarbeitenden.
Dann freue ich mich natürlich darauf, wenn ich mich an die Hitze gewöhnt habe, falls das überhaupt irgendwann mal passieren wird.
Ich freue mich darauf, die Umgebung hier weiter zu erkunden, Coyotepec besser kennenzulernen, und natürlich auch die Menschen hier. Und gleichzeitig auch das komplexe Bild von Mexiko weiter auszubauen.
Denn jeden Tag lernt man was Neues, und jeden Tag kommt was Spannendes dazu und es geht immer in so viele Richtungen, dass wir wahrscheinlich bis ans Ende unseres Freiwilligenjahres neue Sachen lernen werden.
Und darauf freue ich mich!